Was bedeutet MPU?
Die MPU, oder Medizinisch-Psychologische Untersuchung, ist in Deutschland eine Begutachtung, um die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen zu überprüfen. Sie wird oft auch als „Idiotentest“ umgangssprachlich bezeichnet. Diese Untersuchung ist vor allem für Personen relevant, die wegen Alkohol- oder Drogenmissbrauch ihren Führerschein verloren haben. Ziel der MPU ist es zu beurteilen, ob die betreffende Person in der Lage ist, sicher und verantwortungsbewusst am Straßenverkehr teilzunehmen. Die MPU besteht aus medizinischen, psychologischen und verkehrsrechtlichen Teilen und wird von speziell ausgebildeten Experten durchgeführt.
Kann die MPU im Ausland gemacht werden?
Möglichkeiten einer MPU im Ausland
Die Idee, eine MPU im Ausland durchzuführen und so den deutschen Anforderungen zu entgehen, ist eine Überlegung, die einige Betroffene haben. Hierzu sollte man jedoch einiges wissen:
- EU-Führerschein-Regelung: Einige deutsche Bürger ziehen ins Ausland, insbesondere in EU-Länder, um dort einen neuen Führerschein zu erwerben, ohne in Deutschland eine MPU bestehen zu müssen.
- Wohnsitzregelung: Voraussetzung für das Erwerben eines Führerscheins in einem anderen EU-Staat ist, dass man dort einen ordentlichen Wohnsitz hat und diesen mindestens 185 Tage im Jahr innehat.
- MPU im Ausland ist nicht gleichzusetzen mit der deutschen MPU: Selbst wenn man im Ausland eine medizinisch-psychologische Untersuchung bestanden hat, ist diese nicht automatisch mit der deutschen MPU gleichzusetzen. Die deutschen Behörden können trotzdem verlangen, dass man die MPU in Deutschland absolviert.
- Risiken: Es gibt viele Anbieter, die versprechen, dass man durch ihre Hilfe im Ausland leicht einen Führerschein ohne MPU erwerben kann. Hier ist Vorsicht geboten, da es auch unseriöse Anbieter gibt, die hohe Gebühren verlangen und nicht das liefern, was sie versprechen.
Es ist empfehlenswert, sich bei einem Fachanwalt für Verkehrsrecht zu informieren, bevor man den Versuch unternimmt, die MPU im Ausland zu umgehen. In vielen Fällen ist es sinnvoller, sich auf die MPU in Deutschland vorzubereiten und sie zu bestehen, anstatt den langen und oft unsicheren Weg über das Ausland zu gehen.
Anerkennung der MPU im Ausland
Grundsätzlich wird eine im Ausland durchgeführte MPU in Deutschland nicht oder nur sehr selten anerkannt. Die MPU ist eine spezielle Begutachtung, die von deutschen Verkehrsbehörden zur Wiedererlangung der Fahrerlaubnis gefordert wird. Da die Standards und Kriterien, die für eine MPU in Deutschland gelten, nicht zwangsläufig denen im Ausland entsprechen, werden ausländische MPUs in Deutschland in der Regel nicht akzeptiert.
EU Führerschein als Lösung
Der EU-Führerschein bietet eine attraktive und europarechtlich fundierte Möglichkeit für diejenigen, die in Deutschland mit einer MPU konfrontiert sind. Dank der Grundprinzipien der EU, insbesondere dem Prinzip der gegenseitigen Anerkennung von Führerscheinen, ermöglicht der in einem EU-Land erworbene Führerschein dem Inhaber, in allen Mitgliedsländern zu fahren. Viele haben diese Option erfolgreich genutzt, indem sie ihren Wohnsitz in ein EU-Land verlegt und dort die Fahrerlaubnis erworben haben. Wenn alle Vorschriften, insbesondere die Wohnsitzregelung, korrekt befolgt werden, ist der EU-Führerschein eine völlig legitime und legale Möglichkeit, wieder auf deutschen Straßen zu fahren. Es handelt sich dabei um eine clevere Nutzung der europäischen Gesetzgebung, die das Leben vieler Menschen erleichtert hat, die wieder mobil sein wollen.